Gastrointestinale Onkologie

Colon-, Magen und Ösophagus-Carcinome sind häufig und treffen oft ältere Patienten mit relevanten Begleiterkrankungen. Sowohl die initiale endoskopische Diagnostik als auch das Staging mit Endoskopischem Ultraschall, den radiologischen Schnittbildverfahren und der funktionellen Einschätzung führen wir rasch und gezielt durch.

Beim Verdacht auf ein Pankreas-Carcinom kommen der zeitlich parallelen Diagnosesicherung, der Klärung der anatomischen und funktionellen Operabilität und der sehr raschen Entlastung eines Ikterus entscheidende Bedeutung zu. Die Verfahren sind in standardisierter Weise etabliert. Dieses Vorgehen gilt in gleicher Weise für die Tumoren von Gallenblase und Gallenwegen sowie das häufiger werdende cholangiozelluläre Carcinom.

Das Hepatozelluläre Carcinom (HCC) tritt überwiegend in der zirrhotisch geschädigten Leber auf, so dass die Leberfunktion der entscheidende und oft begrenzende Faktor für die verschiedenen Therapieoptionen darstellt. Hier bedarf es der differenzierten hepatologischen Abklärung und Einschätzung. Für Diagnostik und Therapie stehen in der Abteilung und in der engen Kooperation mit den anderen Disziplinen alle Verfahren mit der notwendigen Expertise zur Verfügung, so dass wir uns als HCC-Zentrum verstehen:

  • standardisierte Schnittbildgebung mit Ultraschall und Kontrastmittel-verstärktem Ultraschall sowie Computertomographie und Kernspintomographie
  • lokal-ablative Verfahren mit transarterieller Chemoembolisation (TACE), Radiofrequenzablation (RFA) und operativer Resektion
  • intraarterielle Therapie mit strahlenden Partikeln (SIRT) und stereotaktische Bestrahlung und die
  • Lebertransplantation
  • medikamentöse Systemtherapie

Als Teil des zertifizierten Viszeralonkologischen Zentrums sind unsere diagnostischen und therapeutischen Prozesse standardisiert und qualitätsgesichert. Alle erstdiagnostizierten gastrointestinalen Tumorerkrankungen werden im Tumorboard vorgestellt, um die oft multimodalen Therapiekonzepte mit den beteiligten Disziplinen gemeinsam festzulegen.


Für die Neuroendokrinen Tumore mit ihrer besonderen Tumorbiologie, den spezifischen paraneoplastischen Komplikationen und den eigenständigen Therapieoptionen ist ergänzend das NET-Zentrum etabliert.

Besonderen Wert legen wir auf:

  • Einschätzung des Ernährungsstatus und ggf. entsprechende Therapie durch Ernährungsberatung und Ernährungsintervention.
  • Psychoonkologische Betreuung
  • Klärung möglicher sozialer Probleme im Zusammenhang mit der Tumordiagnose und -therapie (Sozialdienst).

Die endoskopisch-interventionelle Versorgung von malignen Stenosen am Gastrointestinaltrakt ist mit folgenden Verfahren etabliert:

  • Plastik- und Metallprothesen gegen eine biliäre Obstruktion
  • Ösophagusstents
  • Duodenalstents
  • Colonstents – auch als dringliche Entlastung im Sinne eines bridge-to-surgery.

Alle endoskopischen Verfahren zur Sicherung der enteralen Ernährung stehen zur Verfügung und werden regelmäßig angewendet:

  • PEG
  • Direktpunktions-PEG
  • Nasoduodenale Sonden
  • Entlastungs-PEG – ggf. mit duodenalem Innenschenkel zur enteralen Ernährung

Die Koloskopie als Screening-Untersuchung oder zur Abklärung eines positiven iFOBT-Stuhltestes führen wir als ambulante OP (AOP) durch. Anmeldung direkt in der Endoskopie.


Der Verdacht auf eine maligne Erkrankung am Gastrointestinaltrakt ist anfangs oft unspezifisch. Es bedarf einer Endoskopie und eines Ultraschalls und ggf. weiterer Bildgebung, um den Verdacht zu entkräften oder zu erhärten. Für solche koordinierte ambulante Diagnostik bietet unsere Tagesklinik eine sinnvolle und rasch verfügbare Struktur.


Die Onkologie ist als dritter und jüngster Fakultätsschwerpunkt der Universitätsmedizin Rostock etabliert worden. Ziel ist es ein Comprehensive Cancer Center (CCC) zu etablieren, in dem die klinische Versorgung einerseits und die klinische, translationale und grundlagenwissenschaftliche Forschung andererseits ineinandergreifen. Als Abteilung engagieren wir uns in diesem Fakultätsschwerpunkt.