Dysphagie, Reflux und Ernährungsstörungen

Diagnostik und Therapie bei Schluckstörungen, gastroösophagealem Reflux und komplexen Ernährungsstörungen

 

In unserer Dysphagie-, Reflux- und Ernährungssprechstunde betreuen wir Patienten in komplexen Situationen. Dabei bauen wir auf bestehende Vordiagnostik auf. Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Reizdarmsyndrom liegen nicht im Spektrum der Spezialsprechstunde. Neu aufgetretene oder rasch progrediente Dysphagie ist Anlass zur dringlichen Diagnostik und Therapie. Bitte weisen Sie bei der Anmeldung auf eine solche Situation hin oder wenden Sie sich direkt an die Endoskopie (0381/494 6030).

 

Bei der Dysphagie ist die Herangehensweise oft interdisziplinär in Zusammenarbeit mit den Kollegen der HNO, der Neurologie, der Radiologie (insbes. Hypopharynx-Ösophagus-Passage), der Nuklearmedizin (insbes. Magenentleerungsszintigraphie) und der Chirurgie.

 

Die Endoskopie kann organische Stenosen, eine Hernie und mittels Biopsie eine eosinophile Ösophagitis erkennen. Mittels High Resolution Manometrie beurteilen wir die tubuläre Ösophagusmotilität und die Funktion des unteren Ösophagussphinkters. Motilitätsstörungen als Ursache einer Dysphagie lassen sich hierdurch bestätigen oder ausschließen. Im Rahmen der Refluxdiagnostik nutzen wir die 24h pH Metrie und ggf, kombiniert die Impedanzanalyse. Diese Technik erkennt sowohl sauren Reflux als auch nicht-sauren Reflux.

 

Gelegentlich stellt sich die Frage nach einem Barrett-Ösophagus und dessen Überwachung oder der Therapie dysplastischer Veränderungen. Die entsprechenden Techniken mit hochauflösender und Farb-verstärkter Endoskopie (NBI), ggf. Endosonographie und ggf. Resektion als EMR (endoskopische Mukosaresektion) oder als ESD (endoskopische Submukosaresektion) sind in der Endoskopie etabliert. In unserer Erfahrung ist die vollständige Bestandsaufnahme vor einer Endoskopie sinnvoll; bitte melden Sie solche Patienten zunächst in der Sprechstunde an.

 

Zur Therapie der Achalasie führen wir regelmäßige Ballondilatationen durch. Narbige Stenosen werden meistens bougiert und gelegentlich Ballon dilatiert. Im Rahmen der Therapie der Refluxerkrankung besteht eine enge Kooperation mit den Kollegen der Chirurgie. Für die Therapie der eosinophilen Ösophagitis besteht Erfahrung sowohl mit lokalen Steroiden als auch mit Dupilumab als Biologicum. Der diffuse Ösophagusspasmus kann durch Injektion von Botulinum-Toxin in die Muskelschicht der Ösophagus therapiert werden.

 

Komplexe Ernährungsstörungen stellen wegen des damit verbundenen Mangelernährungsrisikos eine Risikosituation dar. Hier stehen wir für medikamentöse Therapie und die verschiedenen Interventionen enteraler Ernährung zur Verfügung: nasoenterale Sonden (für eine passagere Versorgung), PEG – ggf. als Direktpunktion-PEG, PEG mit duodenalem Innenschenkel, PEJ. Das Therapiespektrum wird durch eine spezifische Ernährungsberatung ergänzt.